Mistel

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Die Mistel ist eine Pflanze, die zwischen den Welten zu Hause ist. Fest verankert im Baum oder Strauch ihrer Wahl und gleichzeitig ist Luft ihr Element. Die Mistel gilt als Halbschmarotzer weil sie ihrem Wirt Wasser entzieht. Besonders im Spätherbst und im Winter fallen uns die kugelartigen Gebilde hoch oben in den Bäumen auf. Misteln sind zweihäusig. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Ihre Beeren sind giftig. Wie die Stechpalme trägt sie diese im Winter. Die Samen der weiblichen Pflanze werden durch Vögel verbreitet. Keimt ein auf einem Baum gelandeter Samen, bildet sich zuerst eine Art Haftscheibe. Nach mehreren Monaten wächst der Samen in den Baum hinein und stellt eine Verbindung zum Leitsystem (quasi dem Ernährungssystem des Baums) her. Die so fest verankerte Mistel kann sich vom Baum ernähren und zu einem Busch von über einem Meter Durchmesser wachsen. Die Anzahl der Verzweigungen verrät das Alter der Mistel: Jede Abzweigung steht für ein Jahr Wachstum. Hier in unseren Breitengraden sehen wir Misteln vor allem auf Obstbäumen, Weissdorn oder Linden.

Die Mistel wurde früher wie ein Heiligtum verehrt. Ihr ungewöhnlicher Sitz oben in den Baumwipfeln liess den Glauben entstehen, sie sei mit den Göttern verbunden. Wer im Besitz einer Mistel war, konnte Schmerzen lindern und Wunder wirken. Auch die Kelten verehrten die Mistel sehr. Wer kennt nicht Miraculix, der bei zunehmendem Mond in den Wald zu den misteltragenden Eicheln ging, um sie mit einer goldenen Sichel zu ernten. Die Misteln durften nie den Boden berühren, sie hätten ihren ganzen Zauber verloren. Ich habe mir lange überlegt, ob die Mistel nun eine “gute” oder “böse” Pflanze ist, wirkt sie doch als Halbschmarotzer. Doch ihr ganzes Wesen vermittelt mir nur Gutes. In der Natur gibt es keine Wertung. Kein Gut oder Schlecht. Sie nistet sich zwar ein und zapft Wasser ab, doch sie gibt ihrem Wirt auch eine Art Glanz und Schutz. Ich mag die Mistel ungemein. Sie hat für mich sehr viel Licht in ihrem Wesen. Zum Räuchern verwendet man die Blätter sowie die Beeren. Sie hat die Gabe Negatives in Positives zu wandeln. Überall, wo man sich Licht wünscht, kann sie gut beigemischt werden. Die Mistel hat starke Transformations-Kräfte in sich. Sie hilft Licht in die Schattenwelt zu bringen und erhöht die Energieschwingung. Vielleicht entstand deshalb der Brauch des “Mistelweiges”? Wer unter dem Mistelzweig steht, darf geküsst werden. Auch ein Kuss hat starke Tranformations-Kraft. :) Auf jeden Fall schadet es sicher nicht zur Winterzeit den Hauseingang mit ihr zu schmücken. Sie bringt sehr viel Licht, Schutz und Wärme in euer zu Hause.