Wacholder
Ein wenig struppig und stachelig wirkt er. Aufrecht stehend oder sich geduckt an Hänge schmiegend ist der bis zu drei Meter hohe, immergrüne Wacholder ein Bewohner karger Berghänge, von Heiden und Mooren. Wer seine leuchtenden blauschwarzen Beeren pflücken will, landet unweigerlich mit den Fingern in den spitzigen, etwa einen Zentimeter langen nadelförmigen Blättern, die zu dritt oder viert nach aussen ragen. Der Wacholder gedeiht gut auf trockenen kalkreichen Böden. Er liebt einen hellen Standort in der Sonne. Seine Beeren (eigentlich Zapfen - denn Früchte gibt es bei Nadelgehölzen gar nicht) nehmen sich Zeit. Bis zu drei Jahre dauert ihre Reifung. Dafür lohnt es sich zu warten. Wacholderbeeren haben eine vielseitige Wirkung. Als kräftiges Gewürz in der Küche, um Schnäpse zu aromatisieren oder als Heilmittel bei Verdauungsbeschwerden. Früher wurde der Wacholder wie auch der Holunder zum Schutz vor dem Bösen eingesetzt. Ich verwende die Beeren vor allem zum Räuchern. Als Räucherwerk hat der Wacholder eine lange Tradition. Der fruchtige, süßlich-würzige Duft kann am besten den leicht angequetschten Beeren entlockt werden. Sie bereichern jeden Räucherung. Wie es der Name schon sagt, erzeugt der Wacholder ein “erwecken”. Er lässt uns aufwachen! Sein Duft sorgt für eine neutrale, erfrischende Atmosphäre. Er holt uns in die Präsenz, ins Hier und Jetzt. Er stärkt und klärt gleichzeitig. Ein wunderbarer Duft - so oder so.