Vertrauen in das Werden
Die Natur lädt uns im Oktober ein immer wieder loszulassen. Sie macht dies auf eine ganz eindrückliche Art & Weise - in dem sie es gleich selber tut. Sie übermittelt dadurch die Botschaft, dass das Loslassen zum Leben dazu gehört. Das es sogar ein essentieller Bestandteil ihres Kreislaufs ist. Und somit auch unseres Lebens. Doch damit wir Menschen Loslassen können, braucht es vor allein eines: Vertrauen. Vertrauen darin, dass wir Loslassen können. Vertrauen darin, dass alles gut kommt. Vertrauen in das Werden. In das, was nach dem Loslassen kommen darf.
Vertrauen ist ein Gefühl.
Wir fühlen Vertrauen. Es ist etwas, dass wir TUN können. Auch wenn für uns das Vertrauen manchmal eine schwierige Angelegenheit sein kann, so können wir uns doch jederzeit, immer und immer wieder, dafür entscheiden. Vertrauen müssen wir leben. Es geht nicht anders. Wir werden nie Vertrauen in uns oder das Leben haben, ohne dass wir es auch tun.
Das Vertrauen kommt nicht einfach so zu uns.
Wenn wir das Vertrauen immer wieder auf sichere Distanz halten, wird es auch immer dort bleiben. Auf Distanz.
Ich habe dir hier ein paar kleine Denkanstösse, die dich vielleicht im Verlaufe des Herbste und auch Winters begleiten können:
Überleg dir, wo in deinem Leben dir das Vertrauen fehlt. Wo wünscht du dir mehr Vertrauen in dich oder auch in deine Liebsten? Setze dort an und versuch in kleinen Schritten dich für das Vertrauen zu öffnen.
Ein Beispiel: Du tätigst immer selbst den Wocheneinkauf, weil du sonst die Befürchtung hast, das etwas vergessen gehen könnte oder das Falsche eingekauft wird. Lass los - übergib den Einkauf mal jemand anderem in deiner Familie und schau was passiert. Geht die Welt unter, wenn vielleicht doch das Falsche eingekauft wird? Nein. Und wer weiss, vielleicht ist es falsch in deinen Augen - aber in den Augen deiner Liebsten ist es gar nicht falsch. In dem du Vertrauen schenkst, öffnest du dich für neue Möglichkeiten.
Das Vertrauen fehlt uns oft, weil unserer “innerer Kritiker” aktiv am mitreden ist. Dieser innerer Kritiker weiss immer alles besser, ist sehr pessimistisch und findet sowieso, dass das Altbewährte am sicherten ist. Manchmal kann unserer innerer Kritiker (ich kenne niemanden, der ihn nicht hat) ja auch einen gut gemeinten Hinweis geben. Denn er drückt recht fies auf unsere wundesten Punkte hin… Doch zu 99% dürfen wir ihm ehrlich gesagt einfach sagen: “Halt die Klappe”. “Heute höre ich dir mal nicht zu. Heute gibst du Ruhe. Ich gebe dir & deinen Worten keine Kraft. Denn heute probiere ich mal was Neues aus. Ich glaube an mich. Ich glaube daran, dass ich Vertrauen schenken darf.” Probier es aus!
Vertrauen ist etwas, wofür man sich entscheidet. Du entscheidest dich FÜR das Vertrauen. Also kannst du jedes Mal, wenn du innerlich spürst, dass dir das Vertrauen fehlt - dich trotz aller Widerstände & Sorgen - für das Vertrauen entscheiden. Probiere es im Kleinen aus. Begib dich aus deiner Komfortzone raus und schau mal, was passiert. Das müssen keine weltbewegende Schritte sein, es kann auch im Kleinen geschehen. Hauptsache du tust es. Es ist wie ein Muskel, den muss man auch trainieren und üben, bis er an Kraft gewinnt.
Ein Beispiel: Jedes Mal, wenn du innerlich zögerst, fragst du dich ehrlich: Was lässt mich jetzt gerade zögern? Ist es begründet? Macht es Sinn? Oder ist es vielleicht einfach nur Bequemlichkeit oder eine unbegründete Angst? Sei wohlwollend mit dir, wenn du es nicht immer schaffst deine eigenen, inneren Hürden zu überwinden. Doch bleibe dran und versuch es immer wieder.
Hab Vertrauen in dich. Hab Vertrauen in das Leben. Je mehr du dich dafür öffnest, desto mehr wirst du aus dir hinaus wachsen.