Was verstehe ich unter Spiritualität?
Ich werde immer wieder gefragt, was ich unter Spiritualität verstehe. Ich könnte nun allgemein gültige Sätze verwenden, die sie aus dem Intellekt heraus erklärt. Doch wenn ich versuche, in meinen Worten zu beschreiben, wie sich Spiritualität mir zeigt, so sehe ich unsere Welt als grosses verbundenes, leuchtendes Netz. Alles hier, wir Menschen, die Elemente, die Tier- & Pflanzenwelt, ist durchwebt von einer allumfassenden Energie, die ich als pure Harmonie empfinde.
Einer Harmonie, die einen Frieden in sich hat, welcher uns – wann immer wir es schaffen uns mit dieser Energie zu verbinden – beseelt, beglückt und im Einklang hinterlässt.
So wie auf unserer menschlichen Ebene unser Geist mit unserem Körper und unserer Seele verbunden ist, so sind auch wir eigentlich immer mit dieser Energie verbunden. Wir vergessen es nur zu schnell und fühlen uns oft abgeschnitten. Doch sie ist da.
Aus meiner Sicht, ist es diese Energie, die allem Leben einhaucht, die alles beseelt und die es uns ermöglicht über unseren Geist hinaus zu wissen. Oft wird das Wort Transzendenz dafür gebraucht, doch ich scheue mich dieses Wort zu benutzen. Weil die meisten von uns dies jenseits ihrer eigenen möglichen Erfahrung abtun. Dabei haben wir alle schon den beseelenden Hauch dieser Energie gespürt. Sei dies bei der Geburt des eigenen Kindes, in der Stille der Natur oder sonst eine zutiefst berührende Erfahrung, die uns andächtig und demütig hinterlässt.
Als Schamanin sehe ich dieses Netz der Verbundenheit. Es ist genau dieses Netz, das mir ermöglicht weiter zu sehen, als was mit blossem Auge sichtbar ist. Wenn mir Menschen begegnen, sehe ich nicht nur ihr Äusseres, sondern auch was in ihnen wirkt. Wenn ich in der Natur bin, begrüssen mich die Elemente, sie sprechen zu mir. Wenn ich in die Stille gehe oder schreibe, erhalte ich Botschaften, die über mein angelerntes Wissen hinausgehen.
Für mich gibt es keine Trennung. Alles ist verbunden. Und genau das empfinde ich als Spiritualität. Das Wissen, dass ich nicht alleine bin. Dass ich, wenn ich es zulasse und mich dafür öffne, ich von einem Netzt durchwoben bin, das mich immer wieder in Einklang bringt. Und das Wissen, dass ich ein Teil dieses Netzes bin, und ich dadurch auch eine Verantwortung habe, dieses Netz zum leuchten zu bringen. Nicht nur für mich, sondern für uns alle.