Holunder
Der Holunder bringt uns im Frühling und Herbst soviel Gutes und Gesundes, dass er zu den ganz grossen Heil- und Küchenpflanzen zählt. Der ca. 7m hohe Strauch ist sehr anspruchslos und gedeiht fast überall. Im Frühsommer verzaubert er uns mit seinen unzähligen sternenförmigen Blüten. Sein Duft ist süss und erinnert an Honig. Mir zeichnet er immer ein Lächeln aufs Gesicht. Im Herbst profitieren wir von seinen Beeren, welche richtige Vitaminbomben sind und uns das nötige Rüstzeugs mitgeben für den bevorstehenden Winter. Der Tee aus den Blüten oder Beeren ist ein Erkältungsmittel erster Güte und wirkt gegen Fieber, Schnupfen und Husten. Er wirkt schweisstreibend, schleimlösend und stärkt die Abwehrkräfte. Sobald sich bei mir erste Anzeichen von einer Erkältung bemerkbar machen, widme ich mich dem Holunder und geniesse den Tee zusammen mit Honig.
Doch nicht nur als Heilpflanze kann der Holunder eingesetzt werden, sondern auch zum puren Genuss: Holunderblütensirup oder Marmelade. Ganz lecker sind gebackene Holunderblütendolden im Bierteig! Einfach wunderbar, was uns dieser Strauch so alles gibt.
Zum Räuchern verwende ich die Blüten. Diese geben jeder Räuchermischung eine liebliche und warme Note. Der Holunder hat eine stark segnende Wirkung. Er hilft den richtigen Zeitpunkt zu finden um neue Wege zu gehen. Auch wenn wir auf der Suche nach unserer Lebensaufgabe sind. Da der Holunder die Gegensätze in sich vereint ist er auch eine Schwellenpflanze. Er verbindet Himmel und Erde. Licht und Schatten. Immer, wenn wir etwas Altes loslassen möchten, unterstützt er uns dabei. Er macht dies machtvoll und liebevoll zugleich. Ich kann gut nachvollziehen wieso schon die alten Völker glaubten der Holunder sei eine Schutzpflanze. Oft wird er auch als Wohnsitz der germanischen Götten Frau Holle verehrt. Früher ging man deshalb nie an einem Holunderbaum vorbei ohne den Hut zu ziehen. Das müssen wir heute vielleicht nicht mehr tun, doch grüssen tue ich den wunderbaren Strauch auf alle Fälle.