Pinienharz
Es gibt unzählige Pinienarten auf der Welt. Einzig der botanische Name gibt Auskunft darüber, um welche Art es sich schlussendlich handelt. Auch Tannen, Zedern oder Fichten gehören zu den Piniengewächsen. Das Harz, das hier abgebildet ist, gehört zur Mittelmeer-Kiefer, schlicht Pinie genannt. Wir kennen vor allem ihre leckeren Kerne. Die Pinie kann eine Wuchshöhe von bis zu 30m erlangen. Ihre Zapfen werden viel grösser und breiter, als die Zapfen unserer Nadelbäume. Sie können bis zu 10cm breit werden und verbergen in ihrem Innersten die wunderbar leckeren Kerne. Das Harz wird entweder frei gewonnen oder durch das Anritzen der Bäume. Frisches Harz ist zähflüssig und sehr klebrig. In erster Linie dient das Harz zum Verschliessen der Wunden des Baumes. Es wurde aber schon vor Jahrtausende zu Heilzwecken eingesetzt. Es fördert die Durchblutung und hat eine antiseptische und wurfauslösende Wirkung. Vor allem bei Husten- oder Wunderkrankungen wurde das Harz gerne eingesetzt. Das Harz von unseren Nadelbäumen hat eine ähnliche Wirkung. Falls ihr das Harz einmal probieren möchtet, könnt ihr einfach ein wenig der obersten Schicht wegkratzen. Bitte nicht mehr, da der Baum den Schutz braucht. Entweder könnt ihr das Harz gleich in den Mund stecken und wie an einem Kaugummi daran kauen - sehr heilend bei Aften oder sonstigen Entzündungen im Hals. Ansonsten in ein Stück Alufolie wickeln und zu Hause an einem dunklen Ort gut trocknen lassen. Das Harz lieber nicht in die Jackentasche stecken, es ist kaum mehr rauszubringen. Falls ihr es zum Räuchern benützen möchtet, dauert es mehrere Monate bis es trocken genug ist. Hier ist Geduld gefragt, doch es lohnt sich. Denn der Duft ist wunderbar.
Die Signatur der Pinie steht für Durchhaltevermögen, Zähigkeit und Durchsetzungskraft. So wirkt auch ihr Rauch beim Räuchern. Sie kann zudem sehr gut bei Krankenzimmern oder bei negativen Energien eingesetzt werden. Das Harz entwickelt bei Räuchern ein holziges, aromatisches und waldiges Aroma. Es entspannt und beruhigt die Nerven, sorgt zugleich für eine reinigende, antispetische und desinfizierende Wirkung. Genauso wie sie uns vor Erkältungen oder anderen Krankheiten zu schützen vermag, wirkt sie auch auf die Seele. Sie löst das Alte und schafft Platz für Neues. Ich mag den Duft des Pinienharzes unglaublich gerne. Es bringt mir ein Stück Waldluft nach Hause. Pinienharz im Besonderen lässt mich an meinen Vater erinnern. Das abgebildete Harz hat er für mich gewonnen und mit in die Schweiz gebracht.