Schneeglöckchen
Das Schneeglöckchen erblüht bei den ersten warmen Sonnenstrahlen im Winter. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt und fasziniert, wie solch ein feines und zartes Pflänzchen dem Schnee und Frost trotzen kann. Wie schafft sie es nur durch die schwere Schneedecke hindurch zu wachsen und zu erblühen? Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling verheissen, aktiviert das Schneeglöckchen in ihrem Innern eine Art Kraftwerk. Dieser „Ofen“ erzeugt erstaunliche acht bis neun Grad – ein biologischer Trick. So schafft es das Schneeglöckchen den Schnee in ihrer Umgebung rundherum zum Schmelzen zu bringen. Außerdem trocknet sie so nicht aus und gießt sich quasi selbst. Erkennbar ist das auch an der kreisförmigen schneefreien Zone, die sich oft rund um die Blume erstreckt. Ein phantastischer Frühlingsbote! Sie profitiert davon, dass die Bäume rundherum noch keine Blätter tragen und die ersten warmen Sonnenstrahlen so bis zum Boden hindurch scheinen können. Das Schneeglöckchen lehrt mich jedes Jahr aufs Neue, dass die äussere Zartheit täuschen kann. Im Innern besitzt sie eine unglaubliche Stärke und widersetzt sich so mutig und willensstark schwierigen Umständen.
Übrigens ist das Schneeglöckchen giftig und steht unter Naturschutz. Forscher fanden jedoch heraus, dass in den Schneeglöckchen enthaltene Alkaloide die Symptome von Alzheimer verlangsamen können. Für mich persönlich steht das Schneeglöckchen symbolisch für Hoffnung und Pioniergeist. Sie ist die erste Blume im Jahr und übermittelt so die Zuversicht, dass nach jedem kalten und dunklen Winter, der Frühling wiederkehrt.