Angst - Körperübungen
Die meisten von uns spüren sie - die Angst. Tagtäglich. Manchmal ist sie da, weil wir von der Krise direkt betroffen sind. Vielleicht auch weil Bekannte, Freunde, Verwandte oder Liebsten infiziert sind. Vielleicht aber auch weil Menschen, die uns etwas bedeuten, tagtäglich der Umwelt und dem Virus ausgesetzt sind. In so einer Situation ist fast schon müssig, sich zu fragen, ob die Angst denn nun begründet ist oder nicht. Wichtig ist alleine, dass wir sie zwar anerkennen, uns aber nicht in sie hineinbegeben. Ich habe dir hier ein paar kleine Übungen, die mir selber schon in verschiedensten Situationen geholfen hat.
Versuche die Angst körperlich zu orten. Wo spürst du die Angst? Nimm die Kraft deines Atems und atme bewusst dorthin. Stell dir vor du ziehst beim Einatmen die Angst weg und bei ausatmen wirfst du sie weit weg von dir. Wiederhole diese Atemübung mindestens 15 Mal.
Stell dir die Angst wie einen Sog vor. Einen Sog, der dich in ein tiefes und dunkles Loch hinabziehen will. Stemm dich innerlich dagegen an sage dir immer wieder, dieser Sog hat keine Kraft über dich. Du bist sicher. Du bist beschützt. Du bist frei von diesem Sog. Sie hat keine Kraft über dich. Sag dir das immer und immer wieder.
Mir hilft es auch immer wieder bewusst zu werden, dass die Ängste zwar ein Teil von mir sind, sie mich aber nicht ausmachen. Es sind schlicht und einfach Gefühle, die ausgelöst werden. Ich sage mir dann immer wieder “Ich bin nicht die Angst.” Sie gehört nicht zu mir. Sie ist jetzt vielleicht da, aber ich kann mich auch von ihr befreien.
Körperarbeit hilft immer sehr bei einengenden Gefühlen. Probier dich frei zu schütteln. Zuerst die Beine. Schüttle sie, bewege dich auf und ab. Nimm die Arme dazu, die Hände. Bewege deinen ganzen Körper, deinen Kopf. Stell dir vor sie klebt an dir, aber du kannst sie mit jeder Bewegung weg schütteln. Es tut wirklich gut!
Leg dich auf den Boden oder Bett flach auf den Rücken hin. Stell deine Beine ca. eine Fusslänge voneinander entfernt hin und wippe mit den Füssen hin und her, so dass die Zehenspitzen einander berühren. Es soll klopfen, wenn sie sich berühren. Versuch die Bewegung aus der Hüfte heraus zu lenken und nicht mit der Kraft deiner Beine. Versuche locker zu liegen und gib dich dieser Bewegung aus der Hüfte hin. Klopfe während ca. 5min mit den Zehen hin und her. Vor allem Abends, vor dem Einschlafen, beruhigt diese Körperübung sehr.
Was mir immer sehr hilft ist der Gedanke an meine verstorbenen Grosseltern. Ich stelle mir immer vor, dass sie über mich und meine Liebsten wachen. Meistens hilft mir der Gedanke sehr und lässt mich gleich ruhiger werden. Es tut gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Auch wenn wir sie vielleicht nicht sehen oder spüren.
Dieser Beitrag ist von Susana Garcia Ferreira.